Tox ist eine Anwendung für Instant Messaging, Sprach- und Videoübertragung für einzelne und Gruppen-Chats. Es kann auch zum Austausch von Bildschirminhalten (Fernwartung) und von Dateien (Bildern, Audio) benutzt werden.
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Ältere werden sich noch IRC (Internet Relay Chat) erinnern, das bei vielen lange Zeit permanent am Arbeitsplatz im Hintergrund mitlief. Es war die erste, weit verbreitete Alternative zu SMS und Email-Diensten.
Internet Relay Chat, kurz IRC, bezeichnet ein rein textbasiertes Chat-System. Es ermöglicht Gespräche zwischen zwei Teilnehmern oder mit mehreren Teilnehmern in Channels (Gesprächskanälen). Neue Channels können von jedem Teilnehmer frei eröffnet werden. Man kann auch gleichzeitig an mehreren Channels teilnehmen. Bekannte IRC-Dienste waren der Yahoo-Messenger und dere Windows-Messenger. Aber wie bei allen Moden wandte sich die breite Masse der Nutzer neuen Ausgaben der Technik zu.
Seit WhatsApp wird wieder gechattet, was das Zeug hält. Dabei gibt es Chatprogramme schon seit Jahr und Tag. Sogar Gruppenchat, zweifelsfrei eine Qualität von WhatsApp, ist so gesehen ein alter Hut. Der Dienst von Mark Zuckerberg war nur so schlau, lautstark das chatten auf dem Handy anzupreisen, was die anderen Dienste sträflich vernachlässigt hatten. Dennoch: Alle Dienste hatten lange einen entscheidenden Nachteil. Sie benötigen zentrale Server, um die Daten auszutauschen und übertragen standardmäßig die Daten im Klartext über die Netze, was das mitlesen vonseiten neugieriger Dritter sehr einfach macht.
Tox chattet verschlüsselt
Tox will hier eine Alternative bieten. “Vor dem Hintergrund sich ausweitender, großflächiger Überwachungsprogramme durch einige Regierungen ist Tox eine leicht zu bedienende Anwendung, die es gestattet, sich mit Freunden und Nahestehenden zu unterhalten, ohne das jemand zuhört”, schreiben die Entwickler von Tox.
Damit die Daten von einem Client zum anderen gelangen, brauchen sie einen “Tox Bootstrap Node”. Das ist einer aus einem Pool beliebiger Tox-DHT-Server, der den Publik Key und den Niknamen des Nutzers eines Clients mit einer IP-Adresse verbindet. Alle Node-Server gleichen sich untereinander ab, sodass der Ausfall eines Servers nicht den Kontakt zu den anderen abschneidet. Das Clientprogramm muss sich also mit einem Server verbinden. Dies ist aber der einzige Hinweis auf einen Benutzer. Es werden keine weiteren Merkmale ausgetauscht.
Die ganze Kommunikation läuft anschließend direkt zwischen den Clients und wird vollständig verschlüsselt übertragen. Als Technik dient dazu OTR, perfect forward secrecy und verschiedene Verschlüsselungsprotokolle.
Große Auswahl an Clients auf allen Plattformen
Es gibt mehrere Clients für alle gängigen Betriebssysteme, die ich nach und nach vorstellen werde.
Clients:
qTox, uTox, Ricin, Toxygen, Toxic, Antox, Antidote uva.
Meine Erfahrung mit Tox ist zur Zeit dergestalt, dass man prima chatten und Dateien versenden kann. Meine Erfahrungen bezüglich Audio und Video-Chat sind durchwachsen. Abhängig von Client und Netzwerkverbindung gibt es ein delay (Verzögerung) von bis zu einer Sekunde zwischen Sprechen und Hören oder sogar Verbindungsabbrüche.
Das Chatprogramm liegt als Open Source, lizensiert unter der Lizenz GNU GPL v3, vor.
- Pro: Chat, auch Gruppenchat, Instant Messaging, Sprachübertragung, Videoübertragung, plattformübergreifend, Dateitransfer, Anzeige von Bildschirminhalten (Fernwartung)
- Contra: in der Mobilversion fehlt noch Gruppenchat, Delay bei Audioübertragung, Abstürze bei Videoübertragung
Link:
25. Mai 2020 um 15:13
Ich benutze Tox seit einem Jahr. Das Tolle ist, wenn ich ein Bild mit einem Smartphone (Antox) mache, kann ich es mit einem Klick direkt auf meinem Desktop-Computer zu Hause haben (qTox).
31. März 2020 um 22:59
Recht vielen Dank für den interessanter Artikel! Sehr cooler Blog.
28. Oktober 2018 um 18:11
Interessante Alternate ohne Bootstrapnodes – Ring Messenger. Ring ist Antox sehr ähnlich, kommt aber ganz ohne Server aus, da die User das DHT-Netzwerk bilden.
19. Oktober 2018 um 17:10
Moin, ist jetzt leider nicht mehr sicher!
Schade, hab es gerne genutzt.
Hier der Chat mit dem Entwickler vs. Kryptoexperten:
https://github.com/TokTok/c-toxcore/issues/426#issuecomment-272509267
Leider verharmlost der Entwickler massiv und ist nicht bereit das Problem bei der Wurzel zu packen.
Ich denke das solltest du in deiner Verantwortung für deinen Blog auch berücksichtigen
und den Eintrag raus nehmen oder zumindest massiv in der Headline korrigieren.
Alles Gute !
wAvE
11. Februar 2019 um 12:11
Hallo wAvE, danke für den wichtigen Hinweis. Das ist gut und an dieser Stelle notwendig.
Bei Sicherheitstechnik läuft man ja schnell der Entwicklung hinterher.
Ich werde mich mal einlesen. Gruß Bernhard
20. Juni 2018 um 16:07
Moin,
habe mir uTox (Alpha) (Version 0.16.1) auf Mac 10.10.5 heruntergeladen.
Name, E-Mail Adresse, Geb. Datum , Geschlecht eingegeben.
Tox ID erhalten.
Wie geht es weiter?
Möchte mit meinem Sohn Videokonferenz abhalten und eventuell Dokumente austauschen/bearbeiten ( Studium) können.
Über eine Kleinschnittige Gebrauchsanweisung würde ich mich freuen.
Gruß, der Felix
18. Juli 2018 um 21:23
Hallo Felix, hast du schon mal im Wiki von Tox ( wiki.tox.chat) nachgelesen?
Auch wundere ich mich etwas darüber, dass du deinen Namen usw. irgendwo eingegeben haben willst. Wo soll das denn sein? Wurde da auch nach ser Kreditkartennummer gefragt?
Gruß Bernhard
18. Juni 2018 um 20:08
Kann man tox zwischen Smartphone und iPhone verwenden?
1. Mai 2018 um 9:51
Hallo und guten morgen,
die Idee dieses Chats bzw. Messenger ist super.
Aber eine Frage: wenn ich bei Antox (Android) nun einen neuen Freund einfügen möchte, was ist die Tox-Kennung, was ist damit gemeint ?
Ich habe von einer Freundin einen ellenlangen Code bekommen, nur funktioniert dieser nicht. Bitte kurz um Hilfe. Thanks
5. Mai 2018 um 15:16
Hallo Günther, freut mich, dass Du Tox auch benutzt. Die Tox-Kennung (oder Tox-ID) ist ein Hash-Wert deiner Kennung auf den Vermittlungsservern. Die braucht das Programm immer, um deinen Chatpartner (also in diesem Fall deine Freundin) zu finden.
Danach läuft die Kommunikation aber direkt zwischen den beiden Geräten und Ende-zu-Ende-verschlüsselt,
nicht mehr über irgendwelche zentralen Server, wie bei den bekannten Produkten.
Du kannst die Tox-ID einfach bei “Kontakt hinzufügen” einkopieren, wenn Du einen neuen Kontakt anlegst oder, was bequemer ist, als QR-Code (oben rechts bei “Kontakt hinzufügen”) einscannen. Das geht sogar, wenn du den Hashtag auf einem zweiten Handy durch einen Barcode-Generator erstellen läßt. Bin gespannt, wie es bei Dir klappt.
Grüße Bernhard